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Mehr Radikalität wagen!

Mehr Radikalität wagen!“Die Aufklärung der neueren Zeit stand von Anbeginn im Zeichen der Radikalität: das unterscheidet sie von jeder früheren Stufe der Entmythologisierung. […] Aufklärung macht ihrem Prinzip nach selbst vor dem Minimum an Glauben nicht halt, ohne das die bürgerliche Welt nicht existieren kann. Sie leistet der Herrschaft nicht die zuverlässigen Dienste, die ihr von den alten Ideologien stets erwiesen wurden.”
(Adorno, Dialektik der Aufklärung)

“Il vecchio ordine sta morendo, ma un nuovo ordine non è ancora nato. Questo è il momento in cui possono apparire dei mostri.”
(Gramsci)

“Un peuple n’a qu’un ennemi dangereux, c’est son gouvernement.”
(Saint Just)

“Radikale politische Auffassungen haben in unserer pluralistischen Gesellschaftsordnung ihren legitimen Platz.”
(Bundesamt für Verfassungsschutz)

Symptome zu lindern ist häufig nicht schlecht. Wenn jemand Schmerzen hat, hilft ein Schmerzmittel, zumindest kurzfristig. Wenn wir Nachts Zahnschmerzen bekommen, ist es gut, wenn wir mit einer Tablette bis zum nächsten Morgen durchhalten. Aber dann spätestens sollten wir zum Zahnarzt gehen!

Radikal handeln bedeutet, Dinge an der Wurzel verändern zu wollen. Wie oft geben wir uns damit zu frieden, Symptome zu lindern? Wir beruhigen uns damit, dass wir wenigstens ein wenig geholfen haben, wenn wir etwa Menschen auf der Flucht dabei unterstützen, in Deutschland Asyl zu erhalten. Dabei verlieren wir leider allzu oft aus den Augen, was hinter dem Misstand liegt, den wir ändern wollen.

Radikal handeln bedeutet, einem Missstand auf den Grund zu gehen und sich nicht mit Symptombekämpfung abspeisen zu lassen.

Wenn wir dafür kämpfen, den Menschenrechten bei allen Menschen Geltung zu verschaffen, wenn wir dafür antreten, die Grundrechte “in ihrem Wesensgehalt” zu bewahren, wie es in Artikel 19,2 im Grundgesetz festgeschrieben steht, dann ist das radikal.

Keine Kompromisse bei der Demokratie: lasst uns mehr Radikalität wagen!